Georg-August-Universität Göttingen
Prof. Dr. Wiebe (Jahrgang 1959) studierte nach einer Ausbildung zum Sparkassenkaufmann Jura an der Universität Hannover von 1981 bis 1987 und an der University of Virginia, U.S.A., wo er 1988 den LL.M. erwarb. Nach einer Promotion zum Thema „Know-how-Schutz von Software in den U.S.A. und Deutschland“ und einer Tätigkeit als Assistent am Institut für Rechtsinformatik der Universität Hannover habilitierte er sich im Jahre 2001 mit einer Arbeit zur elektronischen Willenserklärung.
Nach Vertretungsprofessuren in Hannover und Halle/Saale war Prof. Wiebe von 2002 bis 2009 Leiter der Abteilung für Informationsrecht und Immaterialgüterrecht an der Wirtschaftsuniversität Wien. Im Jahre 2003 lehnte er einen Ruf auf eine C4-Stiftungsprofessur an der Universität Koblenz-Landau ab. Seit Mai 2009 hat er den Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Wettbewerbs- und Immaterialgüterrecht, Medien- und Informationsrecht an der Universität Göttingen inne. Im Jahre 2008 hatte er eine Gastprofessur an der Universität Stanford, im Jahre 2012 an der Universität Nanjing, China, inne.
Forschungsschwerpunkte sind das Wettbewerbs- und Immaterialgüterrecht sowie das Medien- und Informationsrecht. Prof. Wiebe leitete zahlreiche drittmittelgeförderte Forschungsprojekte mit Schwerpunkt auf Urheberrecht und Datenschutzrecht.
Prof. Wiebe ist Obmann des Forschungsvereins Infolaw in Wien. Er ist Mitorganisator des Österreichischen IT-Rechtstags sowie des Wettbewerbsforums, die jährlich in Wien stattfinden. Er ist ebenfalls Mitorganisator der Summer School on European ICT and IP Law, die jährlich in Reichenau, Österreich, stattfindet.
Prof. Wiebe ist Gründer und seit 2017 Direktor des LL.M.-Studiengangs „LL.M. in European and Transnational Intellectual Property and Information Technology Law (LIPIT)“. Der englischsprachige postgraduale Studiengang bietet jedes Jahr 40 Studierenden aus aller Welt eine akademische Zusatzausbildung in europäischem und transnationalem IP/IT-Recht.
Prof. Wiebe ist Mitherausgeber bzw. im wissenschaftlichen Beirat verschiedener nationaler und internationaler Fachzeitschriften. Er hat zahlreiche Fachaufsätze und Kommentar- und Handbuchbeiträge zum IT-Recht und Immaterialgüterrecht publiziert. Er war von 2005-2011 Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Recht und Informatik (DGRI) und ist Mitglied in der Vereinigung GRUR e.V., der Gesellschaft für Rechtsvergleichung sowie des Österreichischen Chapter der ALAI.
Universität Osnabrück
Dr. Maren Wöbbeking (Jahrgang 1993) studierte von 2012 bis 2018 Rechtswissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen und nahm in dieser Zeit am Willem C. Vis Moot teil. Anschließend war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin bei Prof. Dr. Gerald Spindler† und arbeitete bei ihm insbesondere zum Urheberrecht. Ihre Promotion bei Prof. Dr. Gerald Spindler† erfolgte 2023 mit einem interdisziplinären Thema an der Schnittstelle von Informatik, Computerlinguistik und allgemeinem Vertragsrecht zur Auslegung von Verträgen in formalen Sprachen. Die Promotion wurde durch ein Stipendium der Studienstiftung des Deutschen Volkes gefördert und mit dem Fakultätspreis der Juristischen Fakultät der Georg-August-Universität Göttingen auszgezeichnet.
Im Rahmen ihrer Promotion verbrachte Dr. Wöbbeking einen knapp einjährigen Forschungsaufenthalt am Information Society Project der Yale Law School, der sie seitdem als Visiting Fellow verbunden ist. Zudem war sie drei Monate als Visiting Researcher am Berkman Klein Center for Internet & Society an der Harvard Law School.
Im Jahr 2024 schloss sie ihr Referendariat am OLG Braunschweig mit Stationen u.a. beim Bundesjustizministerium und Bundesverfassungsgericht ab. Seit Juli 2024 ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin (Postdoc) an der Universität Osnabrück am Lehrstuhl von Prof. Dr. Christoph Busch im Rahmen eines Drittmittelprojekts zur Personalisierung des Rechts in der granularen Datengesellschaft. An der Universität Osnabrück verfolgt sie auch ihr Habilitationsvorhaben. Ihre aktuellen Forschungsschwerpunkte liegen dabei im Immaterialgüter- und Datenrecht und dem Rechtsrahmen für Künstliche Intelligenz. Zu diesen und vielen weiteren Themen im IT-Recht hat sie bereits diverse Vorträge gehalten und publiziert.
Dr. Wöbbeking ist Mitglied verschiedener Forschungsgruppen wie der Law & AI Research Group (LARG) an der Bucerius Law School und dem Netzwerk IT & Recht an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Sie hat in den vergangenen Jahren zahlreiche Konferenzen organisiert und moderiert wie beispielsweise die Jahrestagung 2020 des von ihr mitgegründeten Netzwerks „Junges Digitales Recht“ und die Jahrestagung 2024 der „Gesellschaft Junge Zivilrechtswissenschaft e.V.“, deren Vorsitzende sie war.
Universität Osnabrück
Moritz Griesel studierte bis 2021 Rechtswissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen. Im Anschluss arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Rechtsvergleichung, Multimedia- und Telekommunikationsrecht (Prof. Dr. Gerald Spindler†) am Projekt „Intermediaries between market and organisation – regulation of platforms in the digital economy“. Gegenwärtig arbeitet Moritz Griesel im Projekt „DS-GVO easyInfo“ am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Wettbewerbs- und Immaterialgüterrecht, Medien- und Informationsrecht von Prof. Dr. Andreas Wiebe, LL.M. (Virginia). Er promoviert zum Thema „Die medienrechtliche Regulierung synthetisch erzeugter bildbasierter sexualisierter Gewalt in audiovisuellen Telemedien“. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen insbesondere das Urheber- und Medienrecht sowie das Recht der Künstlichen Intelligenz.
Markus studierte bis 2022 Rechtswissenschaften an der Georg-August-Universität Göttingen. Seitdem arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Rechtsvergleichung, Multimedia- und Telekommunikationsrecht (Prof. Dr. Gerald Spindler†). In diesem Rahmen hielt er im Wintersemester 2023/24 für die Vorlesung „Immaterialgüterrecht I (Urheberrecht)“. Er promoviert unter der Betreuung von Prof. Dr. Andreas Wiebe, LL.M. (Virginia) zum Thema „Sportliche Fairness durch Immaterialgüterrecht – Zur Sicherung der Wettbewerbsintegrität im E-Sport mithilfe des Urheberrechts“. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen insbesondere das Urheber- und Medienrecht, das Recht der digitalen Produkte sowie das Sportrecht.
Prof. Dr. Gerald Spindler, Dipl.-Ökonom, geboren 1960, hat Rechtswissenschaften und Wirtschaftswissenschaften in Frankfurt a.M., Hagen, Genf und Lausanne studiert und beide Staatsexamina absolviert.
Nach einer Assistentenzeit bei Prof. Dr. Mertens, Frankfurt, sowie am Institut für Internationales und Ausländisches Wirtschaftsrecht, Frankfurt, promovierte er 1993 mit einer rechtsvergleichenden Arbeit über das Thema „Recht und Konzern“. Die Habilitation erfolgte 1996 mit einer Arbeit über Unternehmensorganisationspflichten, wobei ihm die Lehrbefugnis für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Internationales Privatrecht, Rechtsvergleichung und Arbeitsrecht verliehen wurde.
Prof. Spindler ist seit 1997 nach Ablehnung von Rufen an die Universitäten zu Köln und Bielefeld Ordinarius für Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschaftsrecht, Rechtsvergleichung, Multimedia- und Telekommunikationsrecht an der Universität Göttingen und beschäftigt sich schwerpunktmäßig einerseits mit Rechtsfragen des E-Commerce bzw. Internet- sowie Telekommunikationsrechts, andererseits mit Problemen des Gesellschafts- und Kapitalmarktrechts. Er war stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Recht und Informatik, ist Mitglied in zahlreichen Beiräten und hat sowohl den deutschen als auch den europäischen Gesetzgeber in verschiedenen Fragen der Informationsgesellschaft und des Aktien- und Kapitalmarktrechts beraten. An der Fakultät war Prof. Spindler 2000/2001 Dekan und 2002 bis 2004 Finanzdekan. Er ist zudem Mitglied der Akademie der Wissenschaften sowie stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses für Publikationsfragen der Union der Deutschen Akademien der Wissenschaften. Prof. Spindler ist Zweitmitglied im GCDH (Göttingen Center for Digital Humanities), Zweitmitglied im CeGe (Centrum für Europa-, Governance- und Entwicklungsforschung) sowie Mitglied im Zentrum für Medizinrecht und Direktor des Instituts für Landwirtschaftsrechts.
Prof. Dr. Gerald Spindler starb plötzlich und unerwartet am 11. September 2023.
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